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Einige wichtige Namen, Jahreszahlen und Daten
bei Entwicklung von Elektronenröhren
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1883 entdeckte T.A. Edison die Elektronenemission
von glühenden Drähten im Vakuum.
Ende des 19. Jahrhunderts untersuchten viele Forscher (Hittorf, Lenard,
Röntgen) die "Kathodenstrahlen".
1904 entdeckte Wehnelt die hohe Emissionsfähigkeit von Erdalkalioxiden
und im selben Jahr verwendete Fleming eine Diode
als Gleichrichter.
1906 erfanden, unabhänig voneinander, R. von Lieben und Lee de Forest
die Verstärkerröhre, die Triode.
Die Triode ermöglichte den Bau von einfachen Empfängern (Audion)
deren Empfindlichkeit durch Meissners Erfindung der Rückkopplung (1913)
noch weiter gesteigert wurde.
1915 wurde von Schottky der Einfluss weiterer Gitter untersucht, und
so konnte mit der Einführung des Schirmgitters 1916 (Tetrode)
und des Bremsgitters 1926 (Pentode)
die Leistungsfähigkeit der Röhren erhöht werden.
Die 1915 von Schottky und 1917 von Barkhausen erarbeiteten Theorien
der Röhre und des Verstärkers trugen viel zum Verständnis der Vorgänge
bei und erlaubten gezielte technische Verbesserungen.
Mit dem Bau von Leistungsröhren wurde 1925 der Lautsprecherempfang
ermöglicht und dieser verdrängte bald die bis dahin üblichen Kopfhörer.
Mit der zunehmenden Versorgung der Haushalte mit Strom wurden 1927
Röhren und somit Radios für den Netzbetrieb eingeführt.
Brauchbare Röhren, auch für sehr hohe Frequenzen, wurden durch Verkleinerung
der Abmessungen oder die Anwendung anderer Verstärkermechanismen erhalten.
Bereits Ende der 30er Jahre wurde das Schlitz
Magnetron und von den Brüdern Varian das Klystron
erfunden, deren Weiterentwicklung durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges
und die Entwicklung der Radartechnik sehr beschleunigt wurde. Die
Forderung des Militärs nach robusten, kleinen Röhren erfüllten
die 1938 eingeführten Stahlröhren
und die 1943 erstmals gebauten Pressglasröhren
. Manche der damals entwickelten Röhren waren so fortschrittlich (RV
12 P 2000), dass sie auch nach dem Ende des Krieges weiterproduziert
und in Geräten eingesetzt wurden.
Aber auch moderne Miniaturröhren mit vereinheitlichtem Sockel (Rimlock,
Noval und Pico)
kamen zunehmend auf den Markt. Die Einführung des Fernsehens Anfang
der 50er Jahre brachte wieder einen großen Entwicklungsschub. Zahlreiche
Spezialröhren für die besonderen Schaltaufgaben in Fernsehempfängern
wurden entwickelt
Aber die Einführung des 1948 von Bardeen und Brattain erfundenen Transistors
machte sich bald bemerkbar und die Röhre musste diesem bald weichen.
Für bestimmte Zwecke (z.B. Zeilenendstufe)
wurde sie noch bis etwa 1960 verwendet bis sie auch dort durch die
verbesserten Halbleiter ersetzt wurde.
Heutzutage werden Röhren nur noch in speziellen Bereichen (sehr hohe
Leistung, sehr hohe Spannung und sehr hohe Frequenz) oder besonderen
Bauarten (Röntgen, Laser, Lichtquellen) verwendet. Einzige Ausnahme
ist noch die Bildröhre,
die in Milliarden Exemplaren in Fernsehempfängern und Monitoren eingebaut
ist und sicher noch einige Jahre der Konkurrenz des LCD Displays standhalten
wird.
Und nicht zu vergessen ist die kleine, aber wichtige Gruppe der audiophilen
Enthusiasten, die nach wie vor
auf den "Röhrensound" schwören und für die Röhren (KT 66, AD 1) bestimmter
Jahrgänge wertvolle Schätze sind |
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